Trinkwasser: Woher und wofür

In unserem Offenen Forum „Wasser“ am 5.10.2023 um 19:00 Uhr im Capitol in Sulzbach-Rosenberg behandeln wir Wasser vom Niederschlagswasser bis ins Klärwerk. Hier möchten wir einige interessante Aspekte rund ums Trinkwasser vorstellen.

Gewinnung von Trinkwasser

In Deutschland stammt Trinkwasser zu ca. 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser, der Rest zu ungefähr gleichen Anteilen aus Oberflächenwasser (Flüsse, Seen, Talsperren) sowie Uferfiltration1. Das Trinkwasser für Sulzbach-Rosenberg wird aus vier Brunnen, drei im Haselgraben und einer in Breitenbrunn, ausschließlich aus Grundwasser gewonnen.

Bundesweit werden jährlich knapp 4 Milliarden Kubikmeter Grundwasser gefördert6, was etwa dem doppelten Wasservolumens des Chiemsees, und ca. 10 % der Grundwasserneubildung im gleichen Zeitraum entspricht.

Verunreinigungen und Schadstoffe im Trinkwasser

Die DIN 2000, die Trinkwasserverordnung und die „Allgemeinen Verordnung für die Versorgung mit Wasser“ definieren die Qualitätsanforderungen an unser Trinkwasser. Festlegt sind u. a. Obergrenzen für Schwermetalle, organische Schadstoffe (z. B. Pflanzenschutzmittel) und mikrobiologische Kontaminationen.

Einer häufig thematisierter Schadstoff ist Nitrat, dessen Konzentration im Grundwasser in nahezu allen Bundesländern stellenweise die Grenzwerte übersteigt2, und dessen Konzentration deshalb durch Vermischung mit reinerem Wasser oder aufwändiger Aufbereitung vor der Verwendung als Trinkwasser verringert werden muss. Maßnahmen zur Verringerung des Nitrat-Eintrages bei der Grundwasserneubildung auch vor Ort helfen daher, eine künftige Verteuerung von Trinkwasser zu begrenzen.

Eine exemplarische Trinkwasseruntersuchung von Sulzbach-Rosenberg aus dem Jahr 2021 findet sich hier.

Verwendung von Trinkwasser

In den letzten 15 Jahren ist der tägliche Verbrauch von Trinkwasser bundesweit von über 140 Litern auf zwischen 120 und 123 Liter pro Person gesunken3. Im europäischen Vergleich liegen wir dabei etwa im Mittelfeld zwischen osteuropäischen Staaten mit teils deutlich unter 100 Litern und einigen südeuropäischen Ländern mit teils über 200 Litern.5

Nur ca. 4 Prozent des Trinkwassers werden in Deutschland für Essen und Trinken verwendet, der größte Teil für Toilettenspülung, Körperpflege und Wäschewaschen4. Entsprechend groß ist das Potenzial, wertvolles und zunehmend teures Trinkwasser durch verstärkte Regenwasser-Nutzung einzusparen.

Darüber, und über das was wir in Sulzbach-Rosenberg hierzu tun können und sollten, möchten wir in unserem Offenen Forum „Wasser“ am 5.10.2023 im Capitol in Sulzbach-Rosenberg gemeinsam mit den geladenen Experten informieren und diskutieren. Sehen wir uns?


Verweise / Quellenangaben:

  1. https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser
  2. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nitrat-eu-kommission-strafverfahren-deutschland-millionenstrafe-1.5894571
  3. https://www.bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/binnengewaesser/trinkwasser
  4. https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/wassernutzung-privater-haushalte#direkte-und-indirekte-wassernutzung
  5. https://de.statista.com/infografik/19751/leitungswasserverbrauch-in-den-eu-laendern/
  6. https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Wasser/grundwasser_deutschland.html