Antrag zur Wärmeversorgung des Baugebietes „Katzenberg Nord“ über oberflächennahe Geothermie

Das geplante Neubaugebiet „Katzenberg Nord“ bietet die Chance, ein gesamtes Quartier über ein von oberflächennaher Geothermie gespeistes kaltes Nahwärmenetz zu versorgen. Die technischen Hintergründe zu einer solchen Wärmeversorgung erläutern wir hier, unseren am 24. Juni 2025 gestellten Antrag stellen wir im Folgenden vor.

Antrag gemäß § 25 Abs. 2 GeschäftsO – Stadtrat Sulzbach-Rosenberg

Nachdem die für das Baugebiet „Katzenberg Nord“ vorgeschlagene Nutzung von Grubenwasser zur Speisung eines kalten Nahwärmenetzes aus Kosten- und genehmigunsgrechtlichen Gründen keine Option mehr ist, muss zeitnah eine Alternative zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung für dieses geplante Wohngebiet geschaffen werden.

Hackschnitzel-Blockheizkraftwerke stellen aus unserer Sicht keine solche Alternative dar: Unser Gemeindegebiet ist bzgl. der Verfeuerung von Holz bereits „übernutzt“. Zudem werden die hohen notwendigen Investitionskosten eine Investorensuche sehr schwierig machen.

Wir sehen ein kaltes Nahwärmenetz, welches es künftigen Gebäudebesitzern erlaubt, über eigene Wärmepumpen sehr energieeffizient Heiz- und Brauchwäre zu erzeugen, sowie im Sommer energetisch passiv die Gebäude zu kühlen, als zukunftsträchtigste Option für das Baugebiet „Katzenberg Nord“ an.
Die Zeitgeist Engineering GmbH hat bereits eine Voruntersuchung dazu durchgeführt, zur Speisung des Wärmenetzes statt Grubenwasser oberflächennahe Geothermie einzusetzen: Eine Fläche von 1 ha (10.000 m2) genügt zur Deckung des ermittelten Wärmebedarfs aller Wohneinheiten und stünde in Form landwirtschaftlich genutzter Flächen in unmittelbarer Nähe zum Baugebiet in mehr als ausreichendem Umfang zur Verfügung. Nach Verlegung der Leitungen können diese Flächen weiterhin ohne Einschränkungen wie bisher landwirtschaftlich genutzt werden.

Da künftige Bauherren Planungssicherheit benötigen, welche Heiztechnik für sie in Frage kommt, und die Planung und Umsetzung eines kalten Nahwärmenetzes ihre Zeit benötigen, beantragen wir, dass die Stadt Sulzbach-Rosenberg zeitnah:

1. Mit Grundstücksbesitzern, deren Flächen für die geothermische Nutzung in Frage kommt, Kontakt aufnimmt um definieren zu können, auf welchem Areal diese Nutzung möglich wäre

2. Evaluiert, welche Investoren (z. B. Stadtwerke, Energiegenossenschaften, Unternehmen) für ein solches Projekt in Frage kommen

3. Die Zeitgeist Engineering GmbH zu gegebener Zeit damit beauftragt, die weiteren notwendigen Planungsschritte vorzunehmen (geothermische Eignung der in Frage kommenden Flächen, Ermittlung der tatsächlich benötigten Fläche, Dimension eines Pufferspeichers, Kostenschätzung für das Gesamtprojekt bzgl. einmaliger Investitionen und laufender Kosten).

4. Ermittelt, welche Fördermöglichkeiten für Planung und Umsetzung eines aus oberflächennaher Geothermie gespeisten kalten Nahwärmenetzes existieren

5. Als Voraussetzung für die Planungssicherheit künftiger Betreiber des Nahwärmenetzes einen Anschlusszwang für alle künftigen Gebäudeeigentümer an das kalte Nahwärmenetz definiert.

Die Versorgung von Quartieren über von Geothermie gespeiste kalte Nahwärmenetze ist bereits Stand der Technik. Wenn es uns gelingt diese zukunftsweisende Art der Wärmeversorgung für das Baugebiet „Katzenberg Nord“ einzusetzen, können wir in Sulzbach-Rosenberg das schon in Verbindung mit der Nutzung von Grubenwasser betitelte „Leuchtturm-Projekt“ Wirklichkeit werden lassen.

Doris Schmidt-Hartmann
Martin Kunert
Ralf Volkert

  • Antrag gestellt in der Stadtratssitzung vom 24.06.2025