SURO2030 erreichte eine Mail einer Familie aus dem Stadtteil Lerchenfeld:
„Wir wohnen in der Lerchenfeldstraße und momentan ist es so, dass die alten Häuser verkauft werden und junge Familien einziehen. Also einige Kinder mehr am Lerchenfeld. Leider haben wir (in der Lerchenfeldstraße) keinen Gehsteig, aber unsere Straße ist sehr stark befahren. Es ist 30 Zone, aber naja, wisst ihr ja bestimmt selber…“
Die AG KEV (Klima Energie Verkehr) vereinbarte einen Termin mit der Familie um uns direkt vor Ort ein Bild der Situation zu machen. Die kleine Fotoserie gibt die Problematik eigentlich recht klar wider. Was die Fotos nicht zeigen, sind die teilweise unangemessenen Geschwindigkeiten. Hinzu kommt ein – für eine Anwohnerstraße – relativ hohes Verkehrsaufkommen durch Abkürzer (Wertstoffhof, Realschule, etc.), für das die „Hauptstraßen“ Lerchenfeld- und Geschwister-Scholl-Straße nicht geeignet sind.
Da die Lerchenfeldstraße natürlich auch rege von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird, kommt es zwangsläufig zur direkten Begegnung mit dem Kfz. Bei einseitigem Verkehr mit angemessener Geschwindigkeit stellt das noch kein so großes Problem dar. Wie von den Anwohnern angemerkt und wie wir es vor Ort auch erlebt haben, sind die Geschwindigkeiten aber eben oft nicht den Gegebenheiten angemessen.
Wenn man nun bedenkt, dass viele Realschüler das Lerchenfeld als Schulweg nutzen und diese für die Kinder eine der beiden Hauptwege zum gerade neu sanierten Spielplatz ist, kommt man schnell zur Einsicht, dass hier eine Änderung der Gegebenheiten dringend erforderlich ist.
Der geringe Fahrbahnquerschnitt lässt kaum eine nachträgliche Anlage eines Fußweges zu. Machbar wäre das einzig mittels Einbahnstraßenregelung, welche als „Ringlösung“ im Zusammenschluss mit der Geschwister-Scholl-Straße zwar möglich, aber für die Anwohner wahrscheinlich nicht zufriedenstellend sein dürfte.
Wir besprachen mit der betroffenen Familie mehrere alternative Lösungen zur Verkehrsberuhigung.
Generell wäre ein verkehrsberuhigter Bereich (die sog. „unechte“ Spielstraße) das wünschenswerteste Szenario. Innerhalb eines solchen Bereiches gilt (Quelle: wikipedia.org):
- Fußgänger dürfen die Straße in ganzer Breite nutzen; Kinderspiele sind überall erlaubt.
- Der Fahrzeugverkehr muss Schrittgeschwindigkeit einhalten.
- Die Fahrzeugführer dürfen die Fußgänger weder gefährden noch behindern; wenn nötig müssen sie warten.
- Die Fußgänger dürfen den Fahrverkehr nicht unnötig behindern.
- Das Parken ist außerhalb der dafür gekennzeichneten Flächen unzulässig, (ausgenommen Ein-/Aussteigen und Be-/Entladen.
- In einem verkehrsberuhigten Bereich muss man nicht damit rechnen, überholt zu werden.
Verkehrsberuhigte Bereiche sind mit dem Zeichen 325.1 (Beginn) und 325.2 (Ende) gekennzeichnet. Sinnvoll ist zudem eine farbliche Markierung des Straßenbelags.
Ein kurzfristiger, den Stadtsäckel nicht allzu sehr belastender Ansatz zur Verlangsamung des KFZ-Verkehrs wäre, die Anlage eines kleinen Grünstreifens (evtl. mittels Pflanzkübel) am Eingang zum Lerchenfeld von der Nürnberger Straße kommend.
Geprüft werden sollte zudem eine ähnliche Maßnahme auf dem großen Asphaltdreieck (nach der Bahnbrücke). So könnte eine Art Kreisverkehr entstehen, welcher zur Anpassung der Geschwindigkeit beitragen sollte. Der Schulbusverkehr ist hierbei natürlich zu beachten.
…und von der Nürnberger Straße aus, den großen „Lerchenfeld“-Platz.
Wir bleiben dran und in Kontakt mit den Anwohnern des Lerchenfeldes. In der Hoffnung, dass eine oder mehrere der angedachten Lösungen realisiert werden können und somit die Situation für Groß und Klein deutlich sicherer macht.
AG KEV, August 2021