Besuch des Maxhüttenareals durch die AG Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie

„Maxhütte – Transformation des Industriedenkmals in die Gegenwart – für die Zukunft“

Das einzige Hüttenwerk Bayerns – die Maxhütte – verschwindet nun bis Ende des Jahres zum größten Teil für immer mit seiner industriellen Landschaft incl. Freiflächen, mit seinen Anlagen und Gebäuden aus dem Stadtbild von Sulzbach-Rosenberg.

Es wurde die Chance vertan die Roheisen- und Stahlerzeugung und die Weiterverarbeitung in einem „relativ“ kleinen Ensemble auch für die nächsten Generationen zu dokumentieren.

Schwierige Besitzverhältnisse sowie eine bis jetzt weiter völlig offene Finanzierbarkeit haben den Erhalt der Gesamtanlage für eine museale Darstellung verhindert.

Aktuell warten alle Beteiligten auf den zweiten Teil eines durch das Landesamt für Denkmalpflege und die Stadt Sulzbach-Rosenberg beauftragten Gutachtens über den Zustand der zu erhaltenden Bauteile und Gebäude, wie Hochofen mit Winderhitzern, der ehemaligen Begichtungstechnik und der Plaza mit den benachbarten Hallen. 

Ein ganz wesentlicher Teil dieses Gutachtens ist die Kostenschätzung für die Generalreparatur der „Hochofenplaza“ für die öffentliche Begehbarkeit. Dieses weiterhin unter Denkmal stehende Ensemble muss als Minimallösung erhalten bleiben.  

Kerstin Paul merkte an, dass Informationen zu den Geschehnissen an der Maxhütte nur teilweise öffentlich zugänglich sind. SURO2030 möchte diese Informationen noch aktiver an die Bürger- und Bürgerinnen bringen, um eine öffentliche Diskussion anzuregen und „Überraschungen“ zu vermeiden.

Unter diesen Gesichtspunkten und Vorzeichen traf sich die Arbeitsgruppe Wirtschaft-Tourismus-Gastronomie von SURO2030 mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Maxhütte-Technologie-Gesellschaft, Karl Reyzl, direkt vor Ort.  Hauptanliegen der Wählergruppe war, mehr Informationen zum momentanen Stand der Abbrucharbeiten, aber auch über die Planungen und Konzepte für die Folgenutzung der Industriebrache zu gewinnen.

Nach dem Abriss der betroffenen Anlagen und Gebäude muss ein Großteil der verunreinigten Böden vor  einer möglichen Nachfolgenutzung, wie bereits im Ost-Teil des Maxhüttenareals geschehen, saniert werden. Da die Entsorgungskosten für den erforderlichen Bodenaustausch und die damit verbundene Zwischensicherung der Oberflächen zum Schutz des Grundwassers jährlich steigen, entsteht bereits jetzt eine Finanzierungslücke in Millionenhöhe, die durch zu erzielende Grundstückspreise für ein nicht erschlossenes Misch- bzw. Gewerbegebiet nicht geschlossen werden kann.

Der Entwurf des Flächennutzungsplans liegt bereits vor, ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Statt der bisher dargestellten Nutzung als Industriegebiet sollen künftig ebenfalls Wohngebiete, Mischgebiete, Gewerbegebiete und Sondergebiete für Einkaufszentren, sowie Kultur, Tourismus und Dienstleistungen möglich sein.

Es gilt hier eine Monokultur bei der Entwicklung des Areals zu vermeiden. Ziel muss ein vielseitiges Angebot an Produktion und Handwerk, Wissenschaft und Forschung, Kultur und Freizeit und Wohnen sein. Das Maxhüttenareal soll eine eigenständige Identität und Strahlkraft für die Stadt Sulzbach-Rosenberg entwickeln, betont Paul Wolf.

Wir regen die Bildung eines ständigen Gremiums mit angemessener Bürgerbeteiligung an, welches sich intensiv mit dem Thema „Neuansiedlung des Maxhüttenareals“ beschäftigt und diese vorantreibt, stellt Martin Kunert heraus.

Roland Falk schlägt die Auslobung eines Ideen- und Realisierungswettbewerbes vor. Dies wäre ein erster Schritt ein ganzheitliches Nutzungskonzept für die Industriebrache zu verwirklichen. Er organisiert für SURO2030 im Januar 2020 einen Besuch in Nürnberg „auf AEG“, einem gelungenen Beispiel für die Revitalisierung einer Industriebrache. Hier möchte die AG Impulse für die eigene Arbeit verifizieren.

Gregor Stephan fasst zusammen: Sulzbach-Rosenberg braucht Arbeitsplätze in der digitalisierten Welt um als Lebensmittelpunkt und Heimat für seine Bewohner auch in Zukunft zu bestehen.